In der Literatur finden sich zahlreiche Definition und Erklärungen zum Begriff Konflikt. Das Wort ,,Konflikt" stammt von dem lateinischen Substantiv "conflictus" und bedeutet Aneinanderschlagen oder Zusammenstoßen, im weiteren Sinne daher auch als Kampf oder Streit zu verstehen.
Konflikte werden als störend empfunden. Jeder Mensch entwickelt im Laufe seines Lebens seine persönlichen – meist unbewussten – Strategien zur Konfliktlösung von der Flucht über Angriff bis hin zum Kompromiss (6 Konfliktstufen nach Gerhard Schwarz). Das Wort Konflikt ist in unserer Gesellschaft zumeist negativ belegt. Machen Sie selber ein kleines Experiment. Schreiben Sie zehn Wörter auf, die Ihnen spontan zum Wort Konflikt einfallen. Bewerten Sie die Worte anschließend danach, ob sie für Sie eine positive oder negative Bedeutung haben. Meist überwiegen hier die als negativ empfundenen Wörter.
Ein Konflikt ist ein Zustand, indem ich mich auf DEN Teil eines Menschens (Sache, Thema, Inhalt, Argument,...) fokussiere, der meiner Sichtweise gegenüber konträr ist. Mit anderen Worten: „Ein Konflikt ist der Fokus auf Unterschiede statt auf Gemeinsamkeiten.“ Dabei kommt es nicht darauf an, dass die Unterschiede überwiegen, sondern nur, dass der Unterschied fokussiert und im zweiten Schritt unbewusst überproportional groß gemacht wird. So entsteht in diesen Momenten oft auch das Gefühl der unüberbrückbaren Hindernisse. Der Konflikt kann sich so langfristig sogar verhärten, da nur noch die Informationen und Situationen selektiv wahrgenommen werden, die das eigene (negative) Bild vom Anderen bestätigen. Man nennt dies den Prozess der Kognitiven Dissonanz. Je länger ein solcher Konflikt unausgesprochen bleibt, desto mehr Energie Bedarf es am Ende, den Konflikt nachhaltig zu lösen.
Im Konfliktmanagement geht es zuerst darum, ein Verständnis für beide Sichtweisen zu entwickeln, das heißt „Versuche erst zu verstehen und dann, verstanden zu werden.“ (Stephen Covey). Lösungen entstehen dann erst wieder, wenn die Bereitschaft da ist, wieder Gemeinsamkeiten zu erkennen und zu zulassen. Der Fokus auf eine Gemeinsamkeit reicht oft schon aus, wieder eine Basis für eine gute Zusammenarbeit zu etablieren.